Übergewicht

 

Übergewicht ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern ein Risikofaktor für viele verschiedene Krankheiten.

 

Unter Übergewicht - im Fachjargon als Adipositas bezeichnet - versteht man eine für die Gesundheit gefährliche Vermehrung des Körperfetts.

Body-Mass-Index

Zur Bestimmung des so genannten Normalgewichts verwendete man früher den Broca-Index (Körpergröße minus 100 minus 10 %). Heute wird das Gewicht meist durch den Body-Mass-Index (Körpermassenindex, BMI) erfasst. Er ergibt sich aus dem Verhältnis des Körpergewichts in Kilogramm und der Körpergröße in Metern zum Quadrat. Je nach Höhe des errechneten Werts unterscheiden wir in unserem Rechner genau wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) fünf Kategorien: Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht , extremes Übergewicht ( Adipositas ) und massive Adipositas.

 

BMI = Körpergewicht : (Körpergröße)2

Zum Beispiel errechnet sich für einen 1,80 Meter großen Mann mit einem Gewicht von 100 kg ein BMI von 100 / (1,80)2 = 30,86

 

Je nach Höhe des errechneten Werts unterscheiden wir fünf Kategorien:

18,5 - 24,9  -  Normales Gewicht

25,0 - 29,9  -  Leichtes Übergewicht

30,0 - 34,9  -  Adipositas Grad I

35,0 - 39,9  -  Adipositas Grad II

> 40.0         -  Adipositas Grad III (schweres Übergewicht)

 

Ab einem BMI von 30 ist eine Behandlung des Übergewichts unerlässlich, um gesundheitliche Störungen zu vermeiden.

 

Wichtig und einfach zu messen - der Bauchumfang

Der BMI sagt allerdings nicht aus, wie das Fett im Körper verteilt ist. Denn vor allem das im Bauchraum gelegene Bauchfett ist für Herz und Kreislauf gefährlich. Dieses Fett können Sie selbst am zuverlässigsten durch die Messung des Bauchumfangs erfassen.

 

So messen Sie den Bauchumfang richtig:

  • Am besten im Stehen und mit freiem Oberkörper messen.
  • Legen Sie das Maßband in der Mitte zwischen dem unteren Rippenbogen und dem Beckenkamm an.
  • Führen Sie das Maßband in gerader Linie zwischen diesen beiden Punkten um Ihren Bauch herum.
  • Lesen Sie den Bauchumfang auf dem Maßband in leicht ausgeatmetem Zustand ab.

Erhöhtes Risiko für Folgeerkrankungen besteht für Frauen ab einem Bauchumfang von 88 cm, bei Männern ab einem Bauchumfang von 102 cm.

 

Was sind die Ursachen für Übergewicht?

Die Hauptursache für Übergewicht in den Industrienationen ist eine kalorien- und fettreiche Überernährung bei gleichzeitigem Bewegungsmangel.

Allerdings gibt es verschiedene Faktoren, die die Entstehung von Übergewicht begünstigen:

  • Genetische Faktoren - Diskutiert wird eine Beteiligung der Erbanlagen an der Entstehung von Übergewicht von ca. 30 bis 40 Prozent. Dabei spielen wohl v.a. genetisch bedingte Hormonveränderungen eine entscheidende Rolle.
  • Hoher "Set point" – Bereits durch die Kalorienzufuhr in der Kindheit wird ein individuelles Körpergewicht festgelegt (Set Point), welches der menschliche Organismus immer wieder ansteuert. Problematisch ist übermäßiges Essen in der Kindheit. Dadurch wir ein hoher Set point festgelegt, der zu einer Fehlregulation des Körpergewichts nach oben führt.
  • Alter – Abnahme der Muskelmasse und des Grundumsatzes, Verlangsamung von Stoffwechselvorgängen und verminderte Beweglichkeit begünstigen die Gewichtszunahme.
  • Familie und Umwelt – Übergewicht findet sich häufiger in niedrigeren sozialen Schichten und bei übergewichtigen Eltern sind 80 % der Kinder selbst übergewichtig! Ursache sind vor allem die an die Kinder weitergegebenen falschen Ernährungsweisen der Eltern.
  • Psychosoziale Faktoren – Andauernde psychische Belastungen, Frustrationen und Probleme verleiten oftmals zu einer vermehrten Nahrungsaufnahme -vor allem hochkalorischer Häppchen – im Sinne von Ersatzbefriedigung und Trost.
  • Krankheiten - Selten wird Übergewicht durch Schilddrüsen- oder Nebennierenfunktionsstörungen hervorgerufen
  • Medikamente – manche Präparate wie z. B. die "Pille", Kortison oder Medikamente gegen Depression können zu Übergewicht führen.

Macht Übergewicht krank?

Ja! Es sind inzwischen eine Vielzahl von Erkrankungen bekannt, die mit Übergewicht mittelbar oder unmittelbar in Zusammenhang stehen:

  • Bluthochdruck
  • Zuckerkrankheit
  • Fettstoffwechselstörungen
  • Gicht
  • Arterienverkalkung mit den Folgeerkrankungen Herzinfarkt, Schlaganfall
  • Fettleber, Gallensteine
  • Depressionen
  • Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen
  • Verstärkte Schweißneigung
  • Entstehung von Krampfadern

Körperliche Gesundheitsstörungen treten umso häufiger auf, je länger das Übergewicht besteht und je ausgeprägter es ist.

Mit steigendem Übergewicht verkürzt sich auch die Lebenserwartung insgesamt!

 

Abnehmen: ein langer, aber lohnender Weg

Wenn Ihre überflüssigen Pfunde purzeln, tun Sie etwas für Ihre Gesundheit.

Schon 5-10 % weniger Gewicht kann Ihr Bauchfett um etwa 30 % vermindern. Dadurch nimmt auch Ihr Risiko ab, an Herz und Kreislauf zu erkranken, also vor allem einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

 

Wichtigstes Ziel muss eine langfristige Gewichtsreduktion sein. Es ist wichtiger langsam abzunehmen als mit einer Blitzdiät schnell Pfunde zu verlieren und diese genauso schnell wieder zuzunehmen!

  • Nur wenn Sie absolut entschlossen sind Ihr Gewicht zu reduzieren, werden Sie auch Erfolg haben.
  • Abnehmen erfordert sehr viel Geduld und dauert längere Zeit. Schnelle, spektakuläre Gewichtsreduktionen (Werbung!) haben langfristig keinen Erfolg.
  • Die bisherigen Lebensgewohnheiten hinsichtlich Essverhalten und körperliche Aktivität müssen geändert werden.
  • Die Verantwortung für Ihr Gewichtsproblem und Ihre Behandlung tragen Sie selbst.
  • Es gibt keine Wunderpillen, die das Gewicht ohne Umstellung der Ernährungsgewohnheiten wegzaubern.